Menschen, die dankbar sind, können sich über etwas freuen, was für andere unwichtig bzw. selbstverständlich ist. Wer diese Haltung gezielt trainiert, schützt sich gegen Depressionen, Enttäuschungen und allzu starke Wut.
Lesen sie dazu auch folgenden Text von Dr. Dirk Lehr.
von Dr. Dirk Lehr
In den nächsten Tagen wird es darum gehen, wohin Sie Ihre Aufmerksamkeit richten. Eine gute und überraschende Nachricht dazu. Unsere Aufmerksamkeit funktioniert meistens sehr gut, gerade weil sie viele Aspekte unserer Wirklichkeit ignoriert und viele Sinneseindrücke schlicht ausblendet.
Warum funktioniert die Wahrnehmung sehr gut, wenn sie für Vieles blind ist? Dazu ein Überlegung: Ein bewusster Blick aus einem offenen Fenster nach draußen genügt um zu bemerken, dass dort Tausende von Reizen und Eindrücken auf uns warten. Sie alle möchten bewusst wahrgenommen werden und rufen nach unserer Aufmerksamkeit: Die unterschiedlichsten Farben, Gerüche, Geräusche oder Empfindungen auf der Haut. Dazu kommen noch die vielen Sinneseindrücke, die unser Körper selbst hervorruft: Ein Jucken dort, die Bewegungen der Brust beim Atmen. Wollte unser Gehirn alle diese Eindrücke gleichberechtigt und „objektiv“ wahrnehmen, wäre selbst dieses äußerst leistungsfähige Organ extrem überfordert. Die Überflutung mit Eindrücken würde uns lähmen und handlungsunfähig machen. Um handlungsfähig zu bleiben, muss unser Gehirn Eindrücke auswählen und filtert - ganz automatisch - die allermeisten Reize aus, bevor wir sie bewusst wahrnehmen. Nach welchem Maßstab geschieht dies? Das wiederum ist sehr einfach: Es wird das wahrgenommen, was uns vor Schaden bewahrt und das Überleben sichert. Die Aufmerksamkeit auf das laue Abendlüftchen und die untergehende Sonne zu richten, während sich der Löwe von hinten anschleicht, wäre gerade kein guter Weg wie unser Gehirn funktionieren sollte: Die Menschheit wäre dann wohl schon längst ausgestorben. Glücklicherweise richtet unser Gehirn die Aufmerksamkeit auf alles das, was uns bedroht und auf Gefahren hinweist. Deswegen hat unsere Aufmerksamkeit eine natürliche „Schwerkraft“, die nach unten weist, auf alle Schwierigkeiten, Probleme und „Unerledigtes“. Erinnern Sie sich nicht auch eher an das, was noch zu erledigen ist, während das, was Sie hinter sich gebracht haben allzu schnell wieder vergessen ist? Dies geschieht unbewusst und sehr effektiv. Unglücklicherweise gehen dabei viele positive Eindrücke verloren. Diese werden eben nicht automatisch wahrgenommen. Unsere Aufmerksamkeit ist von Natur aus „unfair“: Probleme und „Unterledigtes“ bekommen mehr Aufmerksamkeit geschenkt als die angenehmen Aspekte unseres Lebens. Möchte man diese wahrnehmen, dann geht das nur, wenn wir unsere Aufmerksamkeit ganz willentlich darauf richten und gegen deren „Schwerkraft“ arbeiten. Wenn gerade kein Löwe in der Nähe ist, dann es uns einen angenehmen Moment bereiten ein laues Abendlüftchen auf der Haut zu spüren und den Lichtspielen der untergehenden Sonne abends in Ruhe zuzusehen.
Möchten Sie ihre Aufmerksamkeit in Fairness trainieren, dann sind Sie eingeladen jeden Tag dazu eine kleine Übung zu machen.
Wir empfehlen Ihnen, sich für dieses Training anzumelden. Sie erhalten dann jeden Tag automatisch die entsprechenden Anwendungsvorschläge per E-Mail zugeschickt. Für Ungeduldige bieten wir Ihnen hier eine einzelne Datei aus dem Programm zum direkten Download als Vorschau an.